Maler & Autor

Gut Reichental - Exposé

Personen:
Bernhard, Gutsbesitzer
Isabell, seine Frau
Christoph, Sohn von beiden, hat sein eigenes modernes Haus am Gut und widmet sich der Malerei obwohl er Agrar – und Betriebwirtschaft studiert hat.
Christine, ehemalige Freundin von Christoph
Delia, neue Freundin von Christoph und i.d.Folge seine Frau

Gut Reichental

Christoph lernt Delia kennen. Christine (gibt sich gerne als ungarische Gräfin aus) will die Trennung nicht akzeptieren, da sie ihn bislang mit ihrem Sex begeisterte und dadurch sein Geld mit vollen Händen ausgeben konnte. (zeigt ihren wahren Charakter). Christine wendet sich in ihrem Schmerz an Christophs Vater, der sie gerne als Schwiegertochter sehen würde. Christine verführt den Gutsherrn, damit sie vor allem wieder zu Geld kommt. Sie bekommt ein Kind. Bernhard will, dass sein Sohn als Kindesvater in Frage kommt, da dies zeitlich nicht ausgeschlossen wäre.
Christoph besteht auf den Vaterschaftstest, will aber für das Kind aufkommen, wenn es seines sein sollte.
Christine treibt es mit dem Gärtner am Gut und wird dabei von Isabell erwischt. Sie jagt Christine vom Gut, obwohl Bernhard sie gerade gegen den Willen von Isabell einziehen ließ. Bernhard argumentierte damit, dass das Kind auf dem Gut aufwachsen soll.
Christine treibt es auch mit einem jungen Bekannten von Bernhard, der sie mit dem Wissen unter Druck setzt, dass das Kind von Bernhard sei.
Bernhard richtet Christine eine Wohnung ein. Sie verführt neuerlich einen sehr jungen Burschen. Nach der Geburt des Kindes kommt es zu den ersten Streitereien zwischen Christine und dem Gutsherrn, der in erster Linie nur schnellen Sex will. Bernhard will die immer mehr ausufernden finanziellen Wünsche von Christine nicht erfüllen.
Bernhard erfährt, dass er aus einer früheren außerehelichen Beziehung eine 18jährige Tochter hat. Zwischen Bernhard und seiner Frau ergeben sich dadurch gröbere Probleme.
Christine liebt ihre süße Tochter, jedoch hat sich ihr Leben grundlegend geändert. Bernhard lebt sein gewohntes Leben mit seinen Freunden nach wie vor auf Jagdausflügen im In- und Ausland. Wenn Bernhard zu Hause ist, kommt er nur kurz vorbei, kritisiert Christine wenn sie für ihn nicht gleich bereit ist. Bernhard erklärt ihr, was sie alles falsch macht, denn bei seinem Sohn gab es nie Probleme. Christine wirft Bernhard vor, sich um die Erziehung seines Sohnes kaum gekümmert zu haben. Die Debatten, und der schnelle für sie unbefriedigende Sex nerven Christine so sehr, dass sie schließlich das Kind zum Gut bringt, damit Bernhard sich nun alleine um dieses kümmern muss. Christine setzt sich nach Italien ab.
Nun bekommt Bernhard, mit seiner Gattin große Probleme, da Christine in einem beigelegten Brief mitteilt, dass sich nun Bernhard „der Vater“, um das Kind kümmern müsse. Damit ist das Zerwürfnis zwischen den Eheleuten perfekt.
Isabell besteht auf einem Vaterschaftstest, denn sie traute Christine nie über den Weg. Der Test ist negativ, was auch den Sohn als Vater ausschließt.
Isabell verbannt ihren Mann aus dem Schlafzimmer in den Ostflügel, wo bereits der Großvater lebte und nimmt ihm das Gut weg. Großvater hatte das Gut Christoph vererbt. Da Christoph aber grundlegende und unterschiedliche Auffassungen über die Leitung eines modern Gut hat ließ er seinen Vater schalten und walten.
Das Jugendamt übergibt Christines Kind an eine begüterte Familie zur Pflege.
Christoph lässt die Bücher prüfen. Es wird festgestellt, dass sein Vater durch Manipulationen die ganzen Jahre über das Gut betrogen hat, um sich sein Luxusleben zu finanzieren. Als nunmehr neuer Leiter des Gutes konfrontiert Christoph seinen Vater damit, dieser vertritt die Auffassung ihm hätten die Gelder zugestanden. Christoph ist so enttäuscht, dass er nun mit seinem Vater bricht, was Bernhard in mehrfacher Weise trifft. Der Verlust des Gutes, der Verlust des Geldes, welches er unterschlagen hat, die Scheidungsdrohung seiner Frau und nun wendet sich auch noch der Sohn von ihm ab.
Christoph und Delia heiraten, sie wohnen aber weiterhin in Christophs Haus, da sie den möglichen Debatten mit seinem Vater im Gutshaus entgehen wollen. Christophs Mutter sieht dies ein, denn ihr gespanntes Verhältnis zu ihrem Mann will sie dem glücklichen Paar nicht zumuten.

Zwillinge im Alter von Christoph tauchen auf dem Gut auf. Sie hoffen, dass der Großvater von Christoph eventuell ihr Vater ist. Isabell will die Schuld ihres Vaters wieder gutmachen.
Bernhard will seinem Sohn, den neuen Gutsherrn schaden, indem er einem Ehemann eines Zwillings einredet er möge sich um den Beweis kümmern, dass sie Isabells Schwestern sind. Ihnen würde nämlich ein riesiges Erbe zustehen. Da dieser Plan scheitert ergreift Bernhard die Initiative und lässt in der Folge ohne Wissen der Beteiligten einen Gentest machen und stellt fest, dass die Zwillinge nicht vom Großvater sind. Er lässt aber seine Frau aus Rache im Glauben, dass die Zwillinge von ihrem Vater sind.
Christine angelt sich einen italienischen Weingutbesitzer namens Francesco. Francescos Kinder, im Alter von Christine, können ihren Vater nicht verstehen und die Probleme nehmen ihren Lauf.

Christoph und Delia haben auf dem Gut die Grundlage für einen Reiterhof mit Übernachtungen geschaffen. Christoph übergibt seinem Vater die Aufgabe sich um das betuchte Klientel zu kümmern, da er ein exzellenter Reiter ist und von Pferden viel versteht.
Bernhard verliebt sich in eine Reiterin. Ohne Rücksicht auf seine Frau hat er ein offizielles Verhältnis mit ihr.
Auch Isabell hat unter den Reitgästen einen Verehrer. Ihre Erziehung hindert sie vorerst daran seine Avancen anzunehmen.
Bernhard und seine neue Geliebte machen eine Schiffsreise. Er stirbt während dieser Reise. Christoph kann endlich mit seiner Familie in Ruhe und Frieden leben und bezieht nun das umgebaute Gutshaus. Seine Mutter zieht in das Haus des Sohnes oder sie pendelt zu ihrem Verehrer in die Stadt, dessen Avancen sie in der Zwischenzeit angenommen hat.
Christine erfährt, dass ihr Kind nicht von Bernhard ist und gibt ihr Kind zur Adoption frei, nachdem sie über die Familie Erkundigungen eingeholt hat.

Die Dialoge sind unterhaltsam, spannend, frech, witzig, bösartig aber immer ziel führend.


Einen kleinen Auszug aus dem Literaturgutachten des August von Goethe Literaturverlags:

Die Handlung in Gut Reichental lebt von den authentischen Charakteren und ist aufgrund der verzweigten Figurenkonstellation stehts dynamisch. Besonders leidenschaftlich erscheinen die Figuren des Romans nicht nur durch die realistischen Dialoge, sondern sie gewinnen auch durch die genaue Schilderung der Gedankengänge an Tiefe. Während Christoph von Föhrenwald einen attraktiven Mann verkörpert, der mit seinen Vorzügen - seine Schwäche für Frauen und Kunst kann der Leser ihm leicht nachsehen - einen Idealtyp darstellt, bilden die beiden Frauen Christine und Delia die Gegensätze von Femme fatale und Unschuldslamm zwischen denen der Mann hin-und hergerissen ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Clemens Jainöcker in seinem Roman Gut Reichental einen klssischen Stoff im Gewand der heutigen Zeit verarbeitet und durch die Einflechtung unterschiedlicher Motive in den ausgefeilten Plot ein amüsanntes Beziehungsdrama liefert.




Fortsetzung - Teil 3
Falls Sie geschätzte BesucherInnen den zeiten Teil nicht gelesen haben orientieren Sie sich bitte beim Exposé.

Delia war über die Tatsache, dass Christoph jedes Wochenende zu ihr kam sehr glücklich. Er war auch nicht böse darüber, dass er im Hotel übernachten musste. Natürlich war sie auch nicht glücklich darüber aber dies zeigte ihr, dass er sie wirklich liebte.
Sie verbrachten eine unbeschwerte Zeit seitdem sie seine Entscheidung, Christine nicht zu heiraten und das Kind auch nicht in seinem Haus aufwachsen zu lassen, kannte.
Delia machte sich darüber Gedanken, ob sie Christoph der Gefahr aussetzen sollte in der kommenden, schlechten Jahreszeit, das Autofahren zumuten. Es sind doch hunderte Kilometer die er wegen ihr zurücklegte.
Vielleicht sollte ich auf sein Angebot zurückkommen und einige Tage bei ihm verbringen. Ich weiß, dass ich ihn liebe und wenn nicht Christine wäre würde alles leichter sein.
Mit dem Buch kam sie auch wieder voran und wenn alles klappt dann kann ich es vor Weihnachten noch bei Peterson vorbeibringen.
Die Gegensprechanlage läutete. „Hallo, zu wem wollen sie?“
Zu Frau Agatakis, wenn es erlaubt ist“, sagte eine angenehme Frauenstimme. Delia drückte den Knopf.
Als sie die Türe öffnete, wusste sie sofort, dass Christophs Mutter vor ihr stand.
„Welch eine Überraschung! Sie sind doch Frau von Föhrenwald?“ Und im gleichen Atemzug bekam sie ein beklemmendes Gefühl.
„Um Gottes willen, was ist mit Christoph?“
„Beruhigen Sie sich bitte, alles ist in Ordnung, ich möchte mich nur gerne mit ihnen unterhalten, darf ich.“
„Ja, natürlich“ und sie trat erleichtert zur Seite. Nachdem Frau von Föhrenwald abgelegt hatte, gingen sie in den Wohnzimmer. Während Delia in der Küche den Tee zubereitete, stand Isabell die ganze Zeit im Türrahmen.
„Frau Agatakis ich habe diese Reise angetreten, weil ich Sie endlich persönlich kennen lernen wollte und gerne ihre Meinung, in Bezug auf meinen Sohn und die mögliche Vaterschaft hören möchte.“
Sie saßen nun im Wohnzimmer und Isabell erzählte von dem Vorfall auf dem Gut und dem darauf folgenden Rausschmiss.
„Wie hat denn Ihr Gatte reagiert? Von Christoph weiß ich, dass Ihr Gatte sehr große Stücke auf Christine hält.“
„Eigentlich sehr eigenartig.“
„Nachdem ich ihm den Grund erzählt, meinte er, dies war sicherlich keine besonders gute Idee, sie am Gut wohnen zu lassen. Sie war nur unzufrieden, wollte sogar Handwerker bestellen, aber das hatte ihr mein Gatte verboten. Bernhard möchte schon Wissen, wer wen, verführte, denn das kann er Christine nicht verzeihen, wo sie doch schwanger ist.“
„Bernhard war mit meiner Antwort, dass beide sehr intensiv miteinander beschäftigt waren und Gerhard sicherlich nichts tat, was sie nicht wollte, nicht wirklich zufrieden.“
„Frau Agatakis ich erzählte ihnen dies ja nur, weil ich auch mit Christoph darüber gesprochen habe und wir zu dem Entschluss gekommen sind, dass Christine für die Erziehung des Kind selbst sorgen muss, eine Heirat nicht zur Debatte steht und das Kind, auch wenn es von meinen Sohn ist kein zu Hause auf dem Gut haben wird.“
„Dies schließt aber das Finanzelle nicht aus, nur sollte dies, durch Gericht oder Anwalt geregelt werden. Christine muss mit dem auskommen, was ihr zusteht und sie muss für ihren Lebensunterhalt selbst Sorge tragen, wie viele andere Mütter auch.“
„Frau Agatakis, seitdem ich Christine mit unserem Gärtner sah, sehe ich die junge Dame mit anderen Augen. Solange der Vaterschaftstest nicht vorliegt, will ihr natürlich nichts unterstellen. Ich bin ohne Wissen meines Sohnes gekommen. Er trifft seine Entscheidungen alleine, aber als Mutter sieht man, dass das Kind leidet. Er leidet nicht wegen dieser Christine, nein er hat nach wie vor Angst, Sie zu verlieren. Es hat ihn noch keine seiner Bekanntschaften so glücklich gemacht.“
„Bis jetzt haben alle ihn ihm den Erben eines großen Gutes gesehen und diese wollten ein unbeschwertes Leben an seiner Seite führen. Keine hat sich je für seine Arbeit oder für alles was mit dem Gut zusammenhängte, interessiert, bis Sie kamen.“
„Durch Sie ist mein Christoph aufgeblüht und er weiß nun was Liebe ist.“
„Ich hatte seinerzeit alle Verehrer abgewiesen die mich nur wegen des Gutes wollten, bis Bernhard kam, der mich auf Händen trug, bis zur Geburt von unserem Sohn.“
„Seither lebt er sein Leben und all die Träume, die ich in diese Liebe investierte, wurden von einem Tag auf den anderen zerstört. Bernhard war zu guter Letzt, wie all die anderen, nur hinter dem Gut her.“
„Ich will mich nicht beschweren, ich kann tun und lassen was ich will nur die ehe habe ich mir anders vorgestellt.“
„Wenn mir danach ist, lasse ich anspannen und fahre durch unsere Ländereien. Besonders im Winter sind die Fahrten mit dem Schlitten wunderbar.“
„Meine Arbeit auf dem Gut macht mir Freude und ich habe nur einen Menschen, dem ich meine Liebe schenke, Christoph.“
„Leider weiß er, wie es um unsere Ehe steht. Mein Christoph leidet dann immer still vor sich hin, wenn er wieder Zeuge von Auseinandersetzungen wird.“
„Obwohl die Bezirksstadt nicht gerade ums Eck ist, bekomme ich immer ungewollt auch jenen Tratsch mit, welchen man sich über meinen Mann erzählt. Es tut sehr weh, wenn ich hören muss, wie vergnügt er auf den diversen Jagdausflügen ist, denn die Herren werden von jungen Damen begleitet.“
„Christine zeigt sich gerne mit ihm und man versteht nicht, wieso sich Christoph nicht um sie kümmert. Aber ich lasse mich nie auf ein Gespräch ein. Meine Antwort ist immer die gleiche, danke aber sie sind nicht die Erste, die mir so etwas erzählt. Dieses Gerede interessiert mich in keinster weise.“ Da sind sie schnell stumm.“
„Nun zu Ihnen, Frau Agatakis. Bei Ihnen sehe ich die Liebe zu meinem Sohn und die Tatsache, dass Sie sich auch für seinen Beruf und das Gut interessieren.“
„Er ist in Sie verliebt und wenn der schreckliche Auftritt von Christine nicht gewesen wäre, würdet ihr nach wie vor Pläne für ein gemeinsames Leben schmieden, dass stimmt doch, denn ich glaube nicht das mir Christoph etwas erzählte, was nicht stimmt.“
„Keine Angst, Ihr Christoph lügt nicht, er ist sogar so ehrlich zu mir, dass er mir erzählte, am Tage unseres Kennen Lernens mit Christine unter der Dusche Sex gehabt zu haben.“
„Als Entschuldigung gab er die Situation an, denn der Trieb nach Sex war größer als der Verstand. Für Frauen ist dies eher unverständlich denn im Vordergrund steht für sie die Liebe und nicht das Verlangen auf Sex.“ „Das aber hat mir zu denken gegeben, auch wenn er ein ganz toller Mann ist und weiß, wie man eine Frau glücklich macht. Nur wie ist dies, in der Ehe, wenn eine die Beine breit macht und er nicht widerstehen kann? Sex ist in den Augen der Männer etwas ganz anderes, denn dafür brauchen sie nicht die Liebe zu dieser Frau.“
„Frau Agatakis leider haben sie die Ansicht. Ich war nie prüde, nur mein Mann wollte nach der Eheschließung Praktiken, die ich ablehnte, und so suchte er sich dies eben wo anders. Es ist meine Schuld, wenn ich ihm nicht seine Wünsche erfülle.“
„Christoph hat mir erzählt, dass Christine ein sehr umtriebiges Mädchen war und er ihre lockere Art in gewissen Dingen genoss, aber mit dieser Frau verheiratet zu sein, dass konnte er sich nicht vorstellen. Heute weiß er, dass sie in erster Linie einen Vorteil für sich sah wenn sie ein Beziehung einging.“
„Ich glaube Christoph, wenn er sagt mit uns beiden ist alles voll Harmonie und gegenseitigem Verstehen, man erlebt alles anders, wenn Herz und Seele dabei sind.“
„Ich danke ihnen für die offenen Worte ich werde sehen was mir Christoph am Wochenende erzählen wird.“
„Frau Agatakis nun kommt die Zeit, wo der Herbst unsere Wälder besonders farbenprächtig gestaltet, dann ziehen die Nebel über die Felder und bald werden die ersten Schneeflocken auf die Erde tanzen.“
„Ich hoffe, dass wir vielleicht doch Weihnachten miteinander feiern könnten.“
„Wegen Bernhard machen Sie sich keine Sorgen, er kann auch recht charmant sein und nun wo er auf Christine nicht besonders gut zu sprechen ist kann dies eine wunderbare Zeit werden.“
„Ich glaube Sie machen meinen Christoph glücklich und er Sie auch, denn immer wenn Sie von ihm erzählten, hatten Sie ein Leuchten in den Augen.“
„Danke für Ihre Zeit, den Tee und ich hoffe, Christoph stellt Sie mir bald vor. Frau Agatakis Aufwidersehen auf Gut Reichental.“

Eine bemerkenswerte Frau. Sie hat sehr offen über ihre und die Probleme, welche durch Christine anstehen erzählt.
Ob sie weiß, dass ihr Bernhard sich mit dieser vergnügt? Egal, das geht mich überhaupt nichts an.
Tatsache ist, dass man sich auf eine akzeptable Linie geeinigt hat, falls es wirklich Christophs Kind sein sollte. Bernhard dürften nun auch die Augen geöffnet worden sein, denn er ist sicherlich nicht der Mann, der einer Frau dies verzeiht.
Auf das Wochenende mit Christoph freue ich mich diesmal umso mehr, ich werde Opernkarten bestellen, damit mache ich ihm eine Freude. Ich würde liebend gerne mit ihm fahren. Nein Delia, lass dich einladen, überstürze nun nichts und verrate dich nicht, lass ihn erzählen und freu dich darüber.



*

Rüdiger von Hagenberg hat schon zweimal auf Christine vor ihrer Arbeitsstelle gewartet, doch heute hatte er Glück.
Sie trug zu dem knielangen blauen Rock, eine weiße Schalkragenbluse, einen schwarzen breiten Gürtel welcher ihre schmale Taille besonders betonte und Stöckelschuhe mit sehr hohen Absätzen, was ihre wohlgeformten Beine sehr schmeichelte. Rüdiger musste sich eingestehen sie sah wieder umwerfend aus.
Obwohl sie in sah, wollte sie ihre Richtung wechseln, doch Rüdiger war schnell an ihrer Seite.
„Hallo wunderschöne Frau, ich bin ganz begeistert, Sie zu sehen. Ich denke, ich habe Ihnen genügend Zeit zum Nachdenken gegeben.“
„Grüß Gott, Herr von Hagenberg, es tut mir sehr leid aber ich habe überhaupt keine Zeit, ich muss zum Frauenarzt, wenn Sie mir nicht glauben können Sie mich ja begleiten.“
„Ich glaube Ihnen, denn ich weiß, dass Sie mein Angebot annehmen, denn der alte Föhrenwald hat sich bei mir nicht gemeldet.“
„Bitte! Wenn schon, dann, von Föhrenwald, ich denke so viel Zeit sollte schon sein. Und nun entschuldigen Sie mich.“
„Nein! Dort steht mein Wagen und ich werde Sie natürlich zum Arzt bringen, keine Angst ich begleite Sie nicht bis ins Sprechzimmer, aber wir werden uns auf der Fahrt dorthin einen Zeitpunkt ausmachen, wann und wo ich Sie abholen soll.
Wenn wir uns treffen, können Sie sich im Modesalon Berger ein Kostüm und etwas für darunter aussuchen oder beim Juwelier eine Perlenkette.
Ich halte mein Versprechen und von Ihnen erwarte ich eine leidenschaftliche Frau, denn Sie wollen, dass ihr Geheimnis, bei mir gut aufgehoben ist.
Es eilt Ihnen hinsichtlich ihrer Sinnlichkeit und Leidenschaft ein exzellenter Ruf voraus.“



*



Delia hat den Tisch ganz liebevoll gedeckt und Stunden in ihrer Küche verbracht, denn sie wollte ihren Christoph heute besonders verwöhnen. Seit dem Gespräch mit seiner Mutter hatte sie sich nur mehr auf die Stunden mit ihm gefreut.
Sie schaute andauernd auf die Uhr, denn normalerweise hätte es schon lange läuten müssen.
Angst stieg in ihr hoch und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Endlich das erlösende Läuten.
“Christoph bist es du?“
„Ja, meine geliebte Delia, ich weiß es ist später als sonst, darf ich trotzdem hochkommen?“
Der Türöffner surrte schon eine geraume Zeit, denn Delia sofort gedrückt hatte.
Die Umarmung war stürmisch, eng umschlungen genossen sie die Küsse und erst als sie keine Luft mehr bekamen, lösten sich ihre Lippen und sie ließen voneinander ab.
„Hallo Liebes, womit habe ich diese stürmische Begrüßung verdient?
Es tut mir Leid wenn du dir schon Sorgen gemacht hast, aber die Verzögerung hatte auch etwas Gutes.“
„Wieso hatte sie etwas Gutes? Ich hatte solche Angst, dass etwas passiert sein könnte. Christoph ich liebe dich, und da ist es ganz natürlich dass ich besorgt bin, wenn du nicht um die gewohnt Zeit eintriffst.“
„Liebe Delia, die Begrüßung hat mir gezeigt, dass du mich mehr liebst, als du gelegentlich zugeben willst, habe ich nicht Recht?“
„Christoph du hast so Recht. Willst nicht ablegen? Warst du vorher schon beim Hotel wegen des Zimmers?“
„Nein, diesen Umweg wollte ich nicht auch noch machen. Ich habe mich doch auf das Wiedersehen mit dir gefreut und wie ich sehe, mit Recht.“
„Komm rein wir müssen uns nicht im Vorraum unterhalten“, und sie führte ihn zum gedeckten Tisch in den Wohnzimmer.
„Gibt es einen besonderen Anlass, dass du den Tisch so liebevoll gedeckt hast? Warte, Geburtstag, nein der kommt erst, aber heute ist der 17. und wir kennen uns - fünf Monate, habe ich recht?“
„Ja mein Geliebter ich freue mich, denn auch du hast sofort daran gedacht und es stimmt.“
Delia hatte sich bei Gundi schon damals erkundigt was denn ihr Christoph so gerne isst. Gebunde Kartoffel-, Gemüsesuppe und ausgezogenen Apfelstrudel, davon kann er nicht genug bekommen.
Das alles hatte sie nun ihrem Geliebten serviert. Christoph staunte nicht wenig, denn es waren nur seine Lieblinsgerichte. Als sie beim Kaffee saßen, erzählte er seiner Delia, was Peter der Anwalt Christine schriftlich mitteilte und übergab ihr das Schriftstück.
Falls der Vaterschaftstest Christoph bestätige, werde er die Vaterschaft anerkennen und für das Kind im Rahmen der Gesetze sorgen. Es wird keine Heirat geben und das Kind wird bei der Mutter aufwachsen und dieser wird auch das alleinige Sorgerecht zugesprochen. Für sie besteht ein Begehungsverbot für Gut Reichental. Darüber hinaus wurde ihr mitgeteilt, dass sie bis zur Klärung der Vaterschaft, mit keinen finanziellen Mitteln rechnen kann.
„Das klingt zwar sehr hart, aber ich denke, dir ist diese Entscheidung auch nicht leicht gefallen.
Was sagen deine Eltern?“
„Mutter steht voll hinter mir. Vater hat noch Zweifel, denn es ist sein erstes Enkelkind.“
„Christoph, wenn alles so ist wie es hier geschrieben steht, dann brauchst du nicht mehr in dem einsamen Hotelzimmer schlafen und ich nicht alleine im meinen Bett aufwachen.“
Sie umarmten und küssten einander, scherzten und konnten wieder gemeinsam lachen, denn eine riesige Last hatte sich mit diesen Zeilen auf ein Minimum reduziert.
Christoph kniete sich vor seine Delia, griff in die Rocktasche und holte aus dieser ein kleines liebevoll verpacktes Etwas, und sagte: „Delia, du bist für mich das Leben und da ich weiterhin in dieser Welt mit dir leben möchte, frage ich dich, ob du dieses Symbol, für meine Liebe annehmen willst, und so mein weiteres Leben rettest?“

Delias Gesicht strahlte vor Freude und sie war glücklich über diese Geste und die wunderschönen Worte. Sie begann, das Päckchen von seinen seidenen Schleifen zu befreien.
„Christoph“, hauchte sie, als sie den Ring erblickte. Sie hielt nun einen, mit Brillanten besetzten Platinring in der Hand.
„Christoph, Geliebter, meine Freude, meine Hoffnung, mein Leben, ja, ich möchte dich retten.“
Sie machten mit ihrer Liebe und der aufgestauten Sehnsucht die Nacht zum Tage. Es war ein Geben und Nehmen und sie eroberten gemeinsam den Olymp der Lust und Leidenschaft.

Beim Frühstück erkundigte er sich, wie es denn mit dem Buch weitergehe und ob sie sich nicht doch entschließen könnte, wieder einige Tage oder auch Wochen mit ihm in seinem Haus zu verbringen.
„Ich würde gerne mitkommen, denn die Tage bei dir waren immer erholsam und die gemeinsamen Stunden voll Harmonie. Egal was wir unternahmen es war immer wundervoll und deine Nähe ist mir sehr abgegangen.“
„Dieses Mal muss ich mir auch wärmere Kleidung mitnehmen, der Herbst kann schon recht kühl sein. Christoph ich habe an unsre Liebe so sehr geglaubt, dass ich mir eine komplette Reitkleidung kaufte, nur dann ist das mit Christine geschehen. Seit dem habe ich sie nicht einmal mehr angesehen, denn es schmerzte mich, die Erinnerungen an die Tage mit dir und dann dieses Ende. Aber nun werde ich sie einpacken, hoffentlich brauche ich sie recht oft, denn die gemeinsamen Ausritte waren jedoch ein Erlebnis.“
„Barabella wird sich freuen wenn du mit ihr querfeldein über die Felder galoppierst, jetzt kann man dies teilweise tun.“
Christoph freute sich als er sah, dass Delia drei Koffer gepackt hatte.
„Delia du machst mich zum glücklichsten Menschen, denn du bleibst doch länger, als ein paar Tage.“
„Nein, ich kann nicht länger bleiben.“
„Ich dachte nur wegen der drei Koffer.“
„Da sieht man es wieder, ihr Männer habt von so manchen Dingen, keine Ahnung. Fürchte dich nicht, ich ziehe nicht bei dir ein. In einen Koffer ist meine neue Reitkleidung mit Stiefel und Helm. In dem anderen sind überwiegend die warmen Sachen, Pullover, Daunenjacke und ein warmes Kostüm. Nun im letzten sind all die Sachen, die eine Frau halt so braucht.“
„In diesem habe ich das eingepackt was ich immer mitnahm wenn ich wegfuhr. Stimmt nicht ganz, ich habe diesmal natürlich auch mehr von meiner sexy Wäsche mitgenommen, aber wenn ich zuviel Gepäck habe, dann lasse ich diese zu Hause.“
„Nur das nicht, du weißt, wie gerne ich diese an dir sehe. Du machst mich ganz verrückt, und ich freue mich schon, wenn ich wieder das Vergnügen habe, dich von dieser zu befreien, denn nackt wie Gott dich schuf bist meine griechische Göttin und der bin ich verfallen.“
„Christoph wenn du willst können wir fahren. Ich freue mich auf die Tage bei dir, denn ich liebe dich.“





Delia wurde von Gundi mit den Worten: „Frau Agatakis, ich freue mich für Herrn von Föhrenwald, dass Sie wieder bei uns sind und Sie können sicher sein ich werde Ihnen alle Wünsche erfüllen“, auf das herzlichste begrüßt.
„Gundi, lassen Sie mir auch noch Wüsche zur Erfüllung übrig, ich weiß wie sehr Sie sich freuen dass Delia wieder hier ist.“
„Ich will nur, dass Sie bei uns glücklich ist. Darf ich Ihnen beim Auspacken behilflich sein.“
„Danke, das ist kein Problem nur wo soll ich die Reitsachen hingeben, Christoph, du hast deine irgendwo im Erdgeschoß.“
„Ich zeig Ihnen den Raum, er ist eigentlich der allgemeine Garderobenraum im Erdgeschoß und dort sind auch die Reitsachen von Herrn von Föhrenwald untergebracht.“
Der Rest ihrer Garderobe wurde im Gästezimmer verstaut, denn sie wollte nicht direkt ins Zimmer von Christoph einziehen.
Dieser hatte sich so eingerichtet, dass er sein Bett tiefer in den Raum stellte, sodass hinter dem Kopfteil genügend Raum blieb, um sich einen Ankleideraum zu errichten. Natürlich sah sein Zimmer im ersten Augenblick nicht kleiner aus als das Gästezimmer, denn es waren außer dem Bett keinerlei Kästen zu sehen. Nach dem vorzüglichen Essen welches zu Ehren von Delia gekocht wurde machten sie einen kleinen Spaziergang zum Waldsee.
„Delia ich möchte dir meine neuen Bilder zeigen, wenn du willst ich habe den Schlüssel bei mir.“
Sie betrat das erste Mal sein Atelier. Dieses bestand aus einem großen Raum. In einer Ecke, gleich beim Eingang, war eine kleine Kochnische. Natürlich fehlte die Kaffeemaschine nicht und es gab zwei Herdplatten, ein wenig Geschirr und einen kleinen Eiskasten.
„Wenn ich mir das so ansehe, muss ich annehmen, dass du hier schon sehr viele Stunden verbringst, denn für alles ist gesorgt.“
„Wenn ich male dann vergeht die Zeit wie im Fluge und ich will nicht ins Haus gehen sondern mache mir so nebenbei meinen Kaffe oder einen kleinen Imbiss, denn ich will nicht unterbrechen, sondern meinen Inspirationen nachgehen.“
„Auch du wirst es noch erleben, dass ich sage, ich gehe ins Atelier und wenn du Pech hast komme ich erst in einigen Stunden wieder, nur gestört will ich dann auch nicht werden. Es ist eben mein Hobby und wenn ich das Gefühl habe ich will malen, dann gibt es keine Uhr.“
„Also kann es vorkommen, dass ich allein schlafen gehe und allein in deinem Bett aufwache. Aber solltest du dann doch kommen und ich bin nicht in deinem Bett, dann musst mich halt im Gästezimmer besuchen, denn ohne dich, mein geliebter Christoph, werde ich mich nicht in dein Bett legen, und von der Hoffnung auf schöne Stunden mit dir träumen. Nein, ich gebe mich keinen Illusionen hin, da schlafe ich lieber im Gästezimmer.“
Das Atelier war sehr hell, man hatte das Gefühl, als würde die Sonne scheinen und überall war helles Licht. Es standen viele Staffeleien herum und auf allen waren teils angefangene, teils fertige Bilder zu sehen.
Er bleibt seinem Stil treu, dachte Delia als sie sich die Bilder ansah. Es war Natur pur, ob Wald, Wiesen, Felder, eben die Landschaften die sein Beruf mit sich brachte. Die Perspektiven waren es die er besonders gut traf, denn der Aufbau der Bilder war, als würde man davor stehen und in die Landschaft blicken.
„Christoph, ich verstehe zwar nicht sehr viel von der Malerei aber was mir auffällt ist, das du Landschaftsbilder zauberst als wären es bunte Fotos, wobei die Farben sich bei dir durch eine sehr intensive Leuchtkraft auszeichnen.“
„Es freut mich wenn du dies siehst, denn genau das will ich mit meinen Bildern ausdrücken.“
Als sie später im Salon vor dem Kamin saßen kam Gundi herein und sagte: „Herr von Föhrenwald es erwartet Sie und Frau Agatakis Ihre Mutter. Sie möchte keine Ausreden hören, es soll nicht als Antrittsbesuch gesehen werden, sie möchte Frau Delia kennen lernen, sie ist allein im Haue.“

Delia betrat das erste Mal das Gutshaus. Eine breite Treppe führte in die oberen Räume. In der Eingangshalle waren mehrere Türen zu sehen aber sie schritten die Treppe hinauf und wendeten sich nach links, um den Westflügel zu betreten. Ein breiter Gang erstreckte sich nach beiden Seiten und hier waren die Jagdtrophäen seines Vaters zu sehen. Auf Delia wirkte dieser Gang etwas gespenstisch. Christoph klopfte an eine der Türen und öffnete diese.
„Mutter ich möchte dir Delia, meine große Liebe vorstellen.“
Die Damen reichten sich die Hand, wobei sie dies in einer sehr verschworenen, herzlichen Art taten, was aber Christoph nicht auffiel.
„Ich freue mich, endlich Ihre Bekanntschaft zu machen, Frau Agatakis.“
„Es ist mir ebenfalls eine Freude, Christophs Mutter kennen zu lernen, denn er hält sehr viel vom Urteil seiner Mutter, die er über alles liebt, wie ich seinen diversen Gesprächen entnehmen konnte.“

„Setzen wir uns doch, was darf ich Ihnen bringen lassen? Tee, Kaffee, heiße Schokolade oder nur einen verdünnten Fruchtsaft. Sie könnte wählen zwischen Himbeeren, Heidelbeeren, oder Waldbeeren. Christoph, du möchtest sicherlich nur einen kleinen Mocca?“
„Gerne, du weißt, Sophie macht den besten Kaffee.“
„Ich würde gerne eine Schokolade trinken.“
Seine Mutter läutete eine kleine Glocke.
Es erschien eine Frau in mittleren Jahren, der sie die Wünsche mitteilte.
„Ich freue mich, dass Sie sich entschieden haben, nun doch einige Tage bei meinen Sohn zu verbringen. Er ist wirklich sehr verliebt, denn seitdem er Sie kennt ist er wie ausgewechselt und dann kam das mit Christine und er war nur mehr am Boden zerstört, weil Sie, was ich ja verstehen kann, Hals über Kopf abgereist sind.“
„Ich hoffe, dass Sie nun unsere gemeinsame Entscheidung, die ich für richtig halte insoweit beruhigt, dass wir einander nun öfter sehen. Außerdem möchte ich Ihnen, wenn Christoph in der Arbeit ist, gerne das Gut aus meiner Sicht zeigen, welche sich von der des Christoph sehr unterscheidet. Ich möchte Ihnen zeigen, was wir aus all den geernteten Produkten alles herstellen.“
„Nach dem Frühstück, das Sie sicherlich mit Christoph einnehmen, werde ich sie abholen?“
„Ich freue mich, und Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen.“
Christophs Mutter holte sie, mit einen Land Rover ab, von denen es auf dem Gut doch einige gab. Nur dieser war ziemlich neu und sehr luxuriös ausgeführt.
Sie fuhren durch das Tor, Isabell lenkte den Wagen in den Hof mit den vielen kleinen Häusern.
Isabell fragte vorher noch Delia, ob es ihr etwas ausmachen würde, wenn sie, sie mit Delia anrede, dies würde vertraulicher wirken. Sie stellte Delia als Bekannte der Familie vor die sich für die diversen Produkte interessierte. Isabell wurde überall sehr herzlich begrüßt.

Es gab eine kleine Mühle, eine Bäckerei, die auch für den Wochenmarkt das köstliche Brot backte, einen Schlachthof mit den anschließenden Räumen für die Verarbeitung, denn auch hier wurde für den Markt verschiedenes produziert. Es gab auch eine Käserei und in den Kellern lagerten Weinflachen und Fässer.
Isabell plauderte mit allen Personen und erkundigte sich auch nach deren Wohlergehen.
Zum Schluss zeigte sie Delia auch noch die Schlafräume der Bediensteten. Was Delia zu der Frage veranlasste: „Haben Sie sich angemeldet, denn es sieht überall recht aufgeräumt und wohnlich aus.“
„Wir waren schon beim Du. Nein, ich dulde keine unordentlichen Räume, sie sollen sich nach der Arbeit wohl fühlen. In einem Haus befinden sich die Großküche und ein Speisesaal. Auf den Dachböden der Häuser lagert entweder Heu, Stroh oder Getreide.

Die kleinen Häuser waren in einer U-Form angelegt. Etwas abseits waren noch zwei hohe Schuppen in diesen waren Maschinen und Gerätschaften untergebracht.
Ein Haus fiel besonders auf, dieses hatte sehr dicke Mauern und die Fenster lagen tiefer in der Mauer, was Platz bot, sodass auf all diesen Fensternischen Blumenstöcke standen.
„Hier ist die Verwaltung untergebracht.“
Es waren sehr niedrige Räume und alle hatten eine schöne Stuckdecke. Der Verwalter war, zum unterschied von allen anderen Personen am Gut, nur unfreundlich. Delia fand, dass er sich sehr arrogant gab und in Isabell nicht unbedingt die Frau des Gutsherrn sah.
Beim Verlassen des Hauses sagte Delia zu Isabell: „Ist dieser Mensch immer so? Kein anderer ist so abweisend zu dir, wie er.“
Daran habe ich mich schon gewöhnt. Mit ihm habe ich nichts zu tun und alle Personen, mit denen wir sprachen unterstehen mir und nicht ihm. Außerdem habe ich in allen Bereichen jemanden der darauf achtet, dass alles in meinem Sinne ist, er ist für die Länderein und Forstbetriebe verantwortlich.“
„Delia ich habe anspannen lassen, denn ich möchte dir auch meine Lieblingsplätze zeigen.“
Isabell feuerte die Pferde mit einigen, Delia nicht bekannten Zurufen an und steuerte die Kutsche recht geschickt über die Feldwege.
„Sag, wo hast du das gelernt, diese Laute verwendet nicht einmal dein Sohn?“
„Das hat mir Papa beigebracht, der sprach viel mit den Pferden. Christoph hat mir erzählt, dass du auch eine gute Hand für die Pferde hast.“
Sie fuhren in ein Tal, welches Delia noch nicht kannte und vor ihnen lagen Obstplantagen. Auf einer Anhöhe hielt sie unter einem riesigen Nussbaum die Kutsche an.
„Hier bin ich am liebsten im Frühling wenn die Bäume blühen.“ Auch hier war um den Stamm eine Holzbank gezimmert und man hatte einen herrlichen Rundblick.
Die nächste Station war ein Waldstück in dem ein Forellenteich angelegt war. Weiter unten in der Ebene waren die Karpfenteiche. „Im Sommer, wenn es sehr heiß ist, findest mich hier beim Bach, Da ist es immer kühl, sein friedliches dahinmurmeln ist sehr beruhigend. Urgroßvater hat diesen Forellenteich angelegt, er liebte Forellen in jeder nur erdenklichen Art. Sie schmecken auch köstlich, wenn sie frisch gefangen und zubereitet werden.“
„Am Markt sind sie immer schnell weg oder schon vorbestellt.“
„Delia ich möchte, dass du morgen mit mir frühstückst, ich habe wieder Kostproben bestellt, denn einmal in der Woche möchte ich mich von der Qualität überzeugen. Es ist mir wichtig, dass unsere Produkte auf dem Markt immer gleich gut schmecken.“
„Gerne, wann soll ich kommen.“
„So um acht Uhr.“
Gundi hatte auch immer einen aufwendigen Frühstückstisch aber dieser war randvoll. Brote, verschiedene Würste, getrockneter, geräucherter Speck, mehrere Käsesorten, Tomaten, Paprika, verschieden Beeren und die eigene Butter.
Isabell bemerkte Delias besorgten Blick und sagte zu ihr: „Wir kosten von allem gerade so viel, damit wir uns mit dem Geschmack vertraut machen. Mir liegt sehr viel an der Qualität unserer Produkte. Einiges wirst schon kennen, denn Christoph hat so seine Vorlieben.“
Delia stellte fest, dass doch einige Käsersorten und Wurstsorten auf Gundis Tisch fehlten. Der mit Wachholder geräucherte Speck war auch nicht auf Christophs Speisekarte, aber dieser schmeckte vorzüglich. Es war ein sehr opulentes Frühstück und Delia bekam einen Überblick über die Produkte.
„Mittags wird uns Gundi frische Forellen, die nur in Butter zubereiten werden servieren. Dazu werden wir ein Glas Burgunder trinken und anschließend wenn du willst gemeinsam Ausreiten. Ich habe noch eine Überraschung für Dich.“
Sie galoppierten schon eine geraume Zeit querfeldein und erreichten einen Wald, in dem sie, dann im Schritt oder Trab, je nach Gelände immer Bergwärts ritten, bis sich der Wald öffnete und vor ihnen eine Wiese auftauchte. Auf dieser ging es wieder im Galopp bis eine typische Almhütte in Sicht kam.
„Das ist die Moosalm und hier habe ich viel Zeit mit meinen Vater und meinen Sohn verbracht wenn es uns im Sommer zu heiß am Gut war.“
„Hier muss es zu jeder Jahreszeit Traumhaft sein, wieso hat mir Christoph diesen wunderschönen Flecken Erde noch nie gezeigt?“
„Delia, diese Alm gehört mir ganz allein, die hat mir mein Vater mit Brief und Sigel wie man sagt, zur Matura geschenkt. Hier bin ich oft wenn ich allein sein möchte. Christoph und auch Bernhard respektieren diesen Platz als meinen, aber dir wollte ich ihn zeigen. Sollte es so kommen wie ich es mir erhoffe und ihr werdet wirklich miteinander euer Leben bestreiten, dann wirst Du einen Schlüssel bekommen. Delia ich habe dich in mein Herz geschlossen, sollten sich meine Träume nicht erfüllen, möchte ich die Freundschaft zu dir nicht missen. Ich weiß nicht warum aber mir ist danach.“„Isabell, ich bin gerührt und mir fehlen die Worte.“
„Ich sehe es dir an, komm werfen wir einen Blick in die Hütte. Aber vorher bringen wir die Pferde noch in den Verschlag hinter der Hütte.“
Delia war mehr als begeistert, denn dieser Raum beinhaltete alles was man sonst nur in ländlichen Musen sah. „Die ist ja urig, entfuhr es ihr als sie sich darin umsah. Isabell, lachte, “Ja, so soll es auch sein. Ich habe nichts verändert. Dort zum Beispiel hängen die genagelten Schuhe von meinen Vater, oder hier das alte blaue Geschirr, und alles hängt über den Herd. Diese Stangen dienen auch zum Aufhängen der nassen Kleidung. Hinter diesen Türen sind die Schlafräume mit Truhenbetten. Kennst du solche Delia?“ Und sie öffnete eine der Türen.
„Ja, aber nur aus Filmen.“
„Irgendwann werdet ihr schon auf der Alm schlafen, nur Ehebetten gibt es keine. Aber ihr seid jung und werdet euch schon zu helfen wissen. Haben es wir ja auch geschafft und ich bin mir sicher, dass hier Christophs Anfang war.“
„Wie ich sehe bist du von der Hütte restlos begeistert, genauso habe ich mir deine Reaktion vorgestellt. Es gibt natürlich auch einen Komfort in dieser Hütte aber der liegt etwas versteckt. Ich freue mich Delia, denn ein Teil von meinen Wünschen, was euch beide betrifft, ist schon in Erfüllung gegangen. Nun lass uns aber nach Hause reiten.“ Auf dem Weg zu den Pferden ergänzte Isabell noch dass der Wasserhahn in der nähe des Herdes versteckt ist. Auch das Bad und das Klosett sind einen gewissen Standart angepasst.

Abends erzählte Delia ihrem Christoph vom Frühstück und den gemeinsamen Ausritt.
„Mutter war mit dir auf ihrer Alm, die muss dich aber sehr lieb gewonnen haben, in der kurzen Zeit. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie jemals mit einer Freundin oder Bekannten dort oben war. Selbst wir respektieren ihr Reich.“
„Delia ich darf gar nicht daran denken, dass du mich verlassen willst um deinen Verlag aufzusuchen?“
„Ich muss noch einiges klären aber diese Woche sollte ich schon fahren. Aber nur wenn du willst komme ich gerne wieder. Soll ich?“
„Delia, was soll diese Frage du weißt ganz genau, dass ich keinen Tag ohne dir verbringen möchte. Wenn du fertig bist ruf mich an ich hole dich gerne ab.“
„Aber vorher muss ich noch in meiner Wohnung nach dem rechten sehen und die Post umleiten, denn wenn du mich schon einladest, dann werde ich sicherlich länger hier bleiben, wenn der Herr von Föhrenwald dies wünscht.“
„Sei nicht albern, dass passt so gar nicht zu dir, natürlich wäre ich glücklich wenn du länger bleibst. Du weißt ganz genau dass ich dich immer bei mir haben möchte.“
„Wir haben uns geeinigt die gemeinsame Zeit so schön wie möglich zu verbringen aber es gibt nach wie vor dieses Problem und somit werden keine weiteren Pläne gemacht. Aber ich kann mir eine Zeit ohne Dich nicht wirklich vorstellen Christoph.“
Die restlichen Tage waren schnell vorüber und Christoph brachte sie noch vor dem Büro zur Bahn.
Die Besprechungen beim Verleger und dem Lektor zogen sich, denn man konnte sich nicht auf den Einband einigen und der Titel war auch noch immer nicht fixiert.
Sie freute sich auf das Wochenende, denn Christoph kam wie immer zu Besuch. Delia war sich nun ganz sicher, dass sie längere Zeit bei Christoph wohnen möchte. Sie fühlte eine Leere wenn sie nicht mit ihm beisammen war. Mit Isabell verstand sie sich vortrefflich. Sie bekam immer mehr Einblick in die verarbeitenden Betriebe denn Isabell nahm sie gelegentlich mit. Delia war überrascht wie belesen und weltoffen Isabell war. Außerdem hatte sie, anlässlich ihres Besuches mehr oder weniger Delia eingeladen Weihnachten auf dem Gut zu verbringen und Christoph wollte sie sowieso nie abreisen lassen.



*



Bernhard und Christine waren unterwegs nach Bad Ischel, denn sie wollten sich eine Woche im Kaiser Bad verwöhnen lassen. Vormittag genossen sie die verschiedensten Therapien und Anwendungen und nachmittags Relaxten sie im Saunabereich. Zwischendurch ließen sie sich die berühmten, herrlichen Mehlspeisen beim Zauner den K.u.K. Zuckerbäcker schmecken. Abends in der Bar tanzten sie nach den Klängen der Musik. Bernhard war verliebt und es störten ihn die begehrlichen Blicke, welche Christine trotz ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft auf sich zog. Sie war eine wunderschöne, werdende Mutter und wirkte sehr erotisch. Bernhard konnte sich gar nicht satt sehen, wenn sie endlich nackt neben ihm im Bett lag. Ihr Liebeshunger wurde von Tag zu Tag größer und der Arzt hatte es ihr auch nicht verboten, denn mit der Schwangerschaft war alles bestens.
Christine versprühte förmlich ihren jugendlichen Charme, während sie an der Bar saßen und Bernhard an seinen geliebten Cognac nippte. Sie musste sich mit einem alkoholfreien Cocktails begnügen und widersprach auch nicht denn sie wollte etwas von Bernhard.
„Mein Geliebter, du mein Gebieter ich finde du bist recht glücklich mit mir, oder?“
„Natürlich bin ich sehr glücklich und ich genieße jeden Augenblick mit dir.“
„Siehst du Bernhard mir geht es genauso. Warum kannst du dich nicht scheiden lassen und wir gründen eine Familie?“
„Christine wir haben uns geeinigt, dass Christoph der Vater ist. Ich kann mich nicht zu dem Kind bekennen. Ich verliere alles, das Gut gehört Christoph. Isabell ist als Vermögensverwalterin für Christoph eingesetzt. Er hat aber erst Anspruch auf das Gut nach meiner freiwilligen Abdankung, beziehungsweise nach meinem Tod oder falls Isabell vor mir sterben sollte, wäre er sofort der alleinige Eigentümer und müsste mich nur noch unterstützen. Was glaubst du denn, wenn ich mich scheiden lasse, was ich dann noch besitze?“
„Solange alles so bleibt wie es ist, kann ich mir all das leisten, denn Isabell lässt mich schalten und walten. Liebe Christine, ich werde mich um eine größere Wohnung für dich umsehen und sie dir auch finanzieren.“
„Es wird ein Hochhaus in einer schönen Gegend gebaut und dort möchte ich für dich und das Kind die Wohnung anmieten. Die Anonymität ist dort eher gewährleistet als in dem Haus wo du jetzt wohnst. Du siehst, ich mache alles für dich, nur scheiden kann ich mich nicht lassen. Wir haben uns doch geeinigt, dass Christoph der Vater ist. Als Opa kann ich mich um mein Enkelkind kümmern als wäre es mein eigenes.“
„Es ist dein Kind, Bernhard, wir haben es in Liebe auf der Alm gezeugt.“
„Ich habe dir gerade erklärt, dass es offiziell Christoph ist, und er wird zu dem Kind stehen, noch bin ich sein Vater. Ich bin ja damals auch zu ihm gestanden.“
„Sag wovon lebt eigentlich Christoph, wenn ihm nichts gehört?“
„Der hat von seinem Großvater das Geld geerbt was dieser mir vor der Heirat abverlangte.“
„Das verstehe ich nicht.“
„Sein Großvater wollte von mir vor der Heirat meine Wertpapiere von zehn Millionen für sein Enkelkind. Dafür zog er sich aus allen Belangen des Gutes zurück und ich konnte schalten und walten.
Ich denke, dass Christoph auch ungefähr diese Summe geerbt hat. Natürlich hat er sich ein recht kostspieliges Haus gebaut, sein Atelier, die Einrichtung sowie der neue Wagen werden schon einiges gekostet haben.“
„Warum war er dann immer gleich so böse, wenn ich etwas zum Anziehen brauchte?“
„Christine, ich weiß in der Zwischenzeit ebenfalls, dass du immer etwas zum Anziehen brauchst, nur du hast genügend zu Hause, aber nein, es muss immer was Neues sein, auch wenn du dieses dann gar nicht anziehst. Ich finde, du bist schon sehr verschwenderisch.“
„Das ist wieder typisch Mann, ihr versteht das nicht, euch reichen einige Anzüge, Hemden mehrere Schuhe und ihr seid immer gut angezogen. Wir brauchen zu den verschiedensten Anlässen die richtige Garderobe. Oder Bernhard, bist du nicht immer ganz glücklich wenn ich mich für dich so anziehe, dass alle nur neidvolle Blicke nach mir werfen und dich um die Begleitung beneiden, es ist doch so?“
„Ja, mein Schatz, in Lech hast auch unbedingt das Kostüm wollen und bis jetzt hast du es noch nie getragen.“
„Dann fahre mit mir nach Salzburg Bernhard, dort trägt man dies, aber nicht hier.“
„Wenn du dir die Kleidung für irgendwann kaufst, dann wundert es mich nicht, wenn deine Kästen übergehen.“
„Bernhard, so lieb du auch bist, aber was soll ich anziehen von all den Sachen mit meinem Bauch.“
„Christine ich habe bis jetzt immer alles bezahlt, nur wenn das Kind da ist und du in der neuen Wohnung bist, dann wird ein Hauhaltsbuch geführt. Auch mein Geld kann ich nicht nur für dich ausgeben, es wird limitiert und es wird reichen, wenn du einmal siehst, wofür du dein Geld verwendest.“
„Du bist ja noch ärger als dein Sohn. Ein Haushaltsbuch, Bernhard, das kannst du dir abschminken, ich bin ja nicht deine Buchhalterin. Außerdem jetzt wo ich weiß, wie die finanzielle Situation bei dir und deinen Sohn ist, brauche ich mir eigentlich keine Angst um meine Zukunft machen. Schade, dass ich nicht mehr am Gut wohnen kann.“
„Warum musstest du auch vor den Augen von Isabell den Gärtner vernaschen, das verzeihe ich dir nie.“
„Bernhard, du lässt mich allein, weißt aber, dass ich den Sex brauche und nur weil ich mir neben dir, nicht auch noch einen Freund zulegen wollte, habe ich mir halt den Burschen für ein kurzes Vergnügen ausgeborgt. Du bist auf deinen Reisen auch kein Heiliger.“
„Christine ich will mit dir nicht streiten, aber ein wenig solltest du schon einsichtig sein. Denn wir wollen unsere gemeinsame Zeit genießen und diese nicht mit endlose Debatten oder Streitereien vergeuden.“
„Natürlich hast du Recht mein Gebieter, ich bin doch dein braves Mädchen.“
„Christine ich habe mit Birnstingel vereinbart, dass er dich zwei bis dreimal im Monat in der neuen Wohnung besuchen soll. Jetzt wo du nicht mehr aufs Gut kommen kannst, muss der Anschein nach Außen gewahrt bleiben, dass er dein Freund ist, da fällt es dann nicht so auf, wenn wir beide gesehen werden.“
„Bernhard deine Fürsorge ist grenzenlos. Weißt du eigentlich, dass der Birnstingel ein Auge auf mich geworfen hat, ich weiß nicht ob ich ihm in meinem Zustand widerstehen kann.“
„Christine jetzt reicht es aber, musst du jeden Mann vernaschen egal wie alt er ist?“
„Warum nicht, wenn du mir einen Aufpasser in die Wohnung schickst. Glaube ja nicht, dass ich dieses nicht so sehe. Vielleicht möchtest noch, dass er bei mir einzieht. Bernhard, du wirst doch nicht eifersüchtig sein?“
„Christine, du hast schon eine Art mich zur Verzweiflung zu bringen. Ich soll für alles aufkommen und wenn ich mir dann noch wegen unserer geheimen Beziehung Sorgen mache, muss ich mir sagen lassen, ich wäre eifersüchtig.“„Bernhard, das alles führt zu nichts. Tatsache ist, ich bin von dir, schwanger. Aber deswegen nicht deine Leibeigene, die du vor vollendete Tatsachen stellen willst; so geht es sicherlich nicht. Ich habe nichts gegen den Birnstingel, nur das dieser bei mir ein und ausgehen soll, das vergiss. Ich treffe mich gerne mit dem charmanten Birnstingel, aber nicht in meiner Wohnung. Bernhard, auch für dich gibt es Grenzen. Vergiss nie, dass ich am längeren Ast sitze, wie es so schön heißt, nur das sollte nie ein Thema in unserer Beziehung sein, also besprich in Zukunft deine Pläne mit mir.“






Es kam das Wochenende und Delias Verkühlung wurde immer ärger, sodass sie den Arzt aufsuchen musste, der eine schwere Grippe feststellte und sie mit Medikamenten ins Bett schickte.
Sie rief sofort bei Christoph an, doch es war nur Gundi am Telefon. „Um Gottes Willen, Frau Agatakis bevor Sie heimgehen, besorgen Sie sich noch Hühnerfleisch und machen Sie sich eine starke Brühe davon, die hilft immer bei Verkühlungen. Ich werde es dem Herrn von Föhrenwald schon ausrichten, nur ob er sich davon abbringen lässt Sie zu besuchen, dass weiß ich nicht. Alles Gute und baldige Gesundheit, Frau Agatakis.
Nun lag sie seit Donnerstag mit Fieber, Halsweh, Husten und schmerzenden Gliedern im Bett. Abends rief sie noch mal an und erreichte wieder nur Gundi.
„Frau Agatakis Herr von Föhrenwald ist nicht zugegen, er hat sich sofort ins Auto gesetzt, als ich ihm von Ihrem Anruf erzählte und seither ist er nicht wiedergekommen. Ich denke, er ist am Weg zu Ihnen.“
„Ich habe doch gesagt er soll nicht zu mir kommen.“
„Das habe ich ihm auch ausgerichtet, aber es geht um Sie Frau Agatakis, da ist er für keine Ratschläge zu haben. Aber falls er doch heimkommen sollte, werde ich ihm von ihrem Anruf erzählen.“
Warum hat Christoph nicht angerufen, ich habe mir extra das Telefon zum Bett gestellt. Wenn das mit dem Schwitzen so weitergeht, habe ich bald keine Nachtwäsche mehr und nur mehr eine Bettwäsche im Kasten. Ich denke das Schwitzen kommt von den Medikamenten.
Sie dämmerte so dahin und fühlte sich elend, als es klingelte. Nein, ich kann niemanden brauchen. Aber es wurde Sturm geläutet. Also schleppte sie sich ins Vorzimmer um zu fragen, wer so hartnäckig war. „Hallo?“
„Delia, so mache doch auf.“
Sie drückte den Knopf. Christoph, nein, wenn der mich so sieht.
„Hallo, bleib unten ich kann dich nicht empfangen, ich habe doch gesagt, dass ich krank bin, so sag doch was“, sprach sie in den Hörer der Gegensprechanlage.
Aber es klopfte. „Delia mach doch auf, ich bin es“, hörte sie seine besorgte Stimme. Mutlos drückte sie die Schnalle und schon glitt sie zu Boden.
Starke Arme hoben sie hoch und brachten sie zurück ins Bett. Sie kam wieder zu sich. „Christoph, was ist geschehen?“
„Ich weiß es nicht, du lagst am Boden, als ich eintrat. Hast du nichts zum Umziehen, dein Nachthemd ist durchgeschwitzt und das Bett ist ebenfalls ganz nass.“
Er ging zum Kasten und fragte sie: „Wo ist frisches Bettzeug und wo ein frisches Nachthemd oder ein Pyjama?“
„Lass das, ich weiß es nicht, was machst du da, ich habe doch gesagt, ich bin krank und du solltest zu Hause bleiben.“
„Ich werde hier gebraucht, also wo ist das alles?“
„Im Vorzimmerkasten sollte noch ein Bettzeug sein nur ich habe keine frische Nachthemden mehr sondern nur noch einen Winterpyjama. Aber wo der ist weiß ich nicht.“
Er kam mit einer Decke wickelte sie darin ein, setzte sie auf die Bettbank. Delia protestierte andauernd, aber er sagte nur: „Ich höre alles was du sagst aber ich mache das, was ich tun muss.“
Er bezog das Bett, suchte im Kasten nach einen T-Shirt, einer Jogginghose, frische Unterwäsche und legte alles ins Schlafzimmer.
„Was soll das, ich kann schon selbst für mich sorgen.“
„Ja, ich habe dich gerade vom Boden aufgehoben und du bist krank, sehr schwach und schwindlig, also lass mich machen.“
Er holte ein feuchtes und ein trockenes Handtuch aus dem Bade und half Delia, sich damit etwas zu erfrischen. Sie zog die frischen trockenen Sachen an und Christoph legte sie ins neu bezogene Bett. Ihre Proteste wurden immer kleinlauter, bis sie verstummten.
Da lag sie nun und blickte ihn aus ganz glasigen Augen an.
„Wie ist die Nummer von deinen Arzt?“
„Ich brauche keinen.“
„Die Nummer von denen Arzt oder ich rufe den Notarzt.“
„278961.“
Er wählte gleichzeitig. Christoph ersuchte den Arzt um einen baldigen Besuch und sagte auch, dass Delia als sie ihm die Türe öffnete am Boden lag.
Der Arzt diagnostizierte noch eine Lungenentzündung und ordnete absolute Bettruhe an. Der Kreislauf sei stabil, es konnte nur ein Schwächeanfall gewesen sein wegen des hohen Fiebers, vielleicht hat sie auch zu wenig getrunken oder gegessen.
Christoph saß am Bettrand und hielt ihre Hand. „Mache dir keine Sorgen ich bleibe nun hier bis du Gesund bist und keine Widerrede. Am besten wäre du würdest schlafen.“
„Danke Christoph, dass du das alles für mich gemacht hast. Ich war nicht mehr imstande es selbst zu tun, wenn du nicht so sturmgeläutet hättest und ich die vage Hoffnung hatte, dass du doch zu mir gefahren bist würde ich noch immer in den verschwitzten, nassen Sachen liegen. Danke Christoph, ich fühle mich schon besser. Christoph, ich habe heute noch nichts gegessen, kannst mir bitte etwas machen.“
„Ich werde sehen, was in deinem Eiskasten ist, aber es kann dauern.“ Er fand ein mürbes nicht mehr ganz frisches Kipferl, machte Milch für einen Kakao heiß und brachte es Delia.
„Das ist nur fürs erste, ich werde etwas kochen, aber das dauert.“
Er fand das Hühnerfleisch, Gemüse, auch Teigwaren und zauberte daraus einen Suppentopf. Zwischendurch sah er nach Delia. Die Schlief tief und fest, er suchte die gebrauchte Wäsche, läutete bei der Nachbarin und erkundigte sich nach einer Putzerei oder Wäscherei. „Ich weiß, Frau Agatakis hat eine Waschmaschine nur ich brauche die Wäsche gebügelt.“
Als er zurückkam schlief Delia noch immer, er holte sich einen Sessel, stellte diesen zu ihrem Bett und betrachtete die Schlafende. Trotz ihrer Schwäche und der etwas zerzausten Frisur fand er seine Delia wunderschön. Es vergingen zwei Stunden, bis sie erwachte.
„Christoph, was machst du denn hier“, waren ihre ersten Worte als sie die Augen aufschlug.
„Ich war voll Sorge, als mir Gundi sagte, dass du krank bist und keinen Besuch wünschst. Natürlich machte ich mir Sorgen, und es war gut, dass ich zu dir gefahren bin. Es muss sich jemand um dich kümmern und das bin nun ich, geliebte Delia. Darf ich dir eine heiße Suppe bringen, ich habe dir versprochen etwas zu kochen. Ich hole sie.“
Er brachte mit den Worten: „Das macht dich gesund, ein altes Hausrezept“ die Suppe ans Bett.“
Sie blickte in die Suppenschale und lachte. „Das ist Gundis Spezialsuppe oder täusche ich mich. Sie hat mir noch am Telefon gesagt ich soll mir diese zubereiten, denn es ist das Beste für die Genesung. Ich wollte nur mehr ins Bett nach dem Arztbesuch. Ich konnte nicht ahnen, dass mich die Grippe so in den Klauen hat und dann auch noch die Lungenentzündung. Es tut mir sehr Leid, aber aus unserem geplanten Wochenende wird leider nichts.“
„Wieso, ich bin hier, ich nehme mir so lange Urlaub bis du Gesund bist und dann nehme ich dich mit zu mir. Gundi wird dich gesund pflegen, die kann das bestens mit ihren Hausmittelchen.“
„Aber ich kann erst mit dir fahren, wenn der Arzt feststellt, dass wieder alles in Ordnung ist und solange kannst nicht bleiben. Lieber Christoph wenn du mich jetzt einige Tage mit deiner Kochkunst verwöhnst werde ich sicherlich bald gesund sein. Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich schon gehofft, dass du kommen wirst, denn ich war ziemlich hilflos. Der Kreislauf hat mir schon zu schaffen gemacht. Aber ich möchte nun hören wie es dir geht und was macht deine Mutter?“
„Ich bin viel unterwegs, meine Arbeit macht mir Spaß. Diese Woche sollte ich die Bundesforste inspizieren. Und Danke der Nachfrage, Mutter geht es gut, Vater ist wieder weggefahren, wohin weiß ich nicht.
Sie freut sich wenn du wieder bei mir bist, sie hofft, dass du sie wieder besuchen kommst.
Mit Gundi werde ich dann telefonieren um mir ein paar Tipps zu holen was man so armen, schwachen Kranken zum Essen geben soll damit sie wieder fit werden.“
„Christoph mache bitte kein solches Drama daraus, es reicht schon wenn du mir eine gute Rindsuppe oder Gemüsesuppe machst. Leider ist für beides nichts zu Hause, aber du weißt wo der Kaufmannsladen ist. Nimm aus meiner Geldbörse das Nötige und du wirst dir keinen Urlaub nehmen, denn wenn du die drei Tage für mich sorgst, dann kann ich sicherlich schon wieder für mich sorgen.“
Christoph blieb dennoch bis Dienstag und kümmerte sich liebevoll um Delia, dass sie sich die Frage stellte ob sie diesen tollen Mann nicht doch heiraten sollte, wenn es wegen dem Kind zu einer akzeptablen Lösung kommt. Sie musste noch die restliche Woche das Bett hüten, aber Freitagabend holte Christoph sie zu sich.
Delia hatte das Gefühl als würden sie nach Hause kommen als sie durch den Park fuhren, sagte aber kein Wort zu Christoph. Sie freute sich auf die gemeinsamen Tage und ihr Christoph war glücklich.









Christine kam aus der Umkleidekabine und schritt nun vor Rüdiger auf und ab, drehte sich und wartete auf sein Urteil.
„Ja, dies sieht gut aus. Probieren Sie auch noch die anderen Teile, erst dann treffe ich meine Entscheidung. Unabhängig davon, Sie sollten das nehmen was Ihnen gefällt. Als sie mit dem roten Strickkostüm erschien, leuchteten Rüdigers Augen. Sie entschied sich ebenfalls dafür, bei der Kasse fragte er ob sie nicht Strümpfe und auch etwas für darunter haben möchte.
Bei der roten Unterwäsche bemerkte er nur: “Sie sind ja doch ein kleines Teufelchen, ich freue mich, wenn Sie mir diese später vorführen.“
Er ist eigentlich ganz nett und sein Wissensgebiet ist sehr groß wie sie bei einer Flasche Campanger in der Hotelbar feststellte. Christine konnte nicht widerstehen und nahm doch einige Schlucke, denn es war nun mal ihr Lieblingsgetränk. Er ist auch sehr zuvorkommend und hat auch sein Versprechen wahr gemacht. Die Rechnung hat er ohne irgendeine Debatte beglichen, obwohl diese nicht gerade sehr klein war. Vielleicht wird es doch noch nett mit ihm.Im Hotelzimmer spazierte sie dann in der neuen Unterwäsche umher, genau wie er es wollte. Seine Augen strahlten und seine Komplimente wirkten auch echt. Als er sich satt gesehen hatte ging er auf sie zu, begann alles was nackt war zu küssen und auch das, was später ebenfalls hüllenlos war. Er nahm sich das Dargebotene mit einer Ausdauer die selbst Christine etwas verwirrte. Seine Zärtlichkeit war teilweise berührend und er schwärmte förmlich von der Tatsache, dass sie schwanger war.
Christine stellte immer wieder fest, dass es Männer gab die in einer schwangeren Frau etwas sehr erotisches und Besonderes sahen, Rüdiger gehörte auch dazu.
Beim Abschied sagte er dann: „Christine ich danke dir für den wundervollen Nachmittag und für die Erfüllung unseres Arrangements. Solltest du irgendwann Lust auf meine Zärtlichkeit haben, du weißt doch, wie du mich finden kannst. Ich halte mein Versprechen auch wenn es mir sehr schwer fällt, eine solche leidenschaftliche, wunderschöne Frau nicht mehr in den Armen halten zu können.“
In ihrer Wohnung ließ sie den Nachmittag mit ihm noch einmal Revue passieren.
Bernhard hatte Recht, er ist tatsächlich ein sehr umgänglicher Typ, und wenn er wirklich Wort hält was ich auch glaube, dann war es auch für mich ein schönes Erlebnis.

*


Christoph lud das erste Mal seine Freunde ein. Barbara kam in Begleitung eines älteren charismatischen Herrn, Peter sein Anwalt mit Gattin, die Geschwister Müller ebenso mit Anhang. Gundi hatte wieder einmal in ihrer Küche gezaubert. Nach dem Kaffee wurde die klassische Musik durch Tanzmusik abgelöst.
Da im Wohnsalon genügend Platz war, wurde bis lange nach Mitternacht getanzt und geplaudert. Delia schwebte förmlich in Christophs Armen, er war ein brillanter Tänzer, ebenso Peter.
Christoph hatte seine Freunde eingeladen um diesen mitzuteilen, dass er sich mit seiner geliebten Delia verlobt hatte.
„Es ist zwar nicht offiziell denn es gibt nach wie vor berechtigte Bedenken von Seiten Delias. Wir glauben aber mit Hilfe von Peter eine akzeptable Lösung gefunden zu haben.“ Seine Freunde ließen sie Hochleben und freuten sich über die neue Freundin in der Runde.
Delia hörte, wie Peter Christoph fragte; ob er sich vorstellen könnte, dass sein Vater mit Christine liiert sei. „Du, ich weiß es nicht, nur sie hatte in Vater schon immer einen Verbündeten. Wie kommst du auf diese Frage?“ „Man sieht sie sehr oft miteinander und es macht eher den Eindruck als würde er sich nicht nur, entschuldige - als zukünftiger Schwiegervater mit ihr zeigen.“
„Peter es ist mir egal, was sie oder mein Vater tun oder nicht tun. Ich will endlich den Vaterschaftstest hinter mich bringen, damit ich meine Delia heiraten kann.

So ist das, dachte Delia, es gibt Gerüchte, dass Christine doch etwas mit seinen Vater haben könnte. Ob ich es Peter erzählen soll, was ich gesehen habe? Nein, aber es ist gut zu wissen, dass sich auch Peter Gedanken macht. Das schönste an dem ganzen Gespräch war, dass er mich ebenfalls heiraten will. Sicherlich will er warten wie der Test ausgeht, ich kann ihn verstehen, obwohl, ein schöner Gedanke ist das schon.

Delia besuchte seine Mutter immer dann wenn Sie wusste, dass sie allein zu Hause war, jedoch kam der Tag wo plötzlich Bernhard in der Türe stand, da er früher zurückkam.
„Bernhard wie schön, dass du schon zurück bist“ wurde er von seiner Frau begrüßt. „Ich denke du kannst dich an Frau Agatakis erinnern, sie ist bei Christoph auf Besuch.“
Sie reichten einander die Hand und Delia sagte: „Herr von Föhrenwald, ich freue mich, nun auch Christophs Vater vorgestellt zu werden aber Sie entschuldigen mich, ich bin schon im gehen.“
„Wegen mir müssen Sie nicht davonlaufen, ich weiß wie man einen Gast behandelt, nur ich finde es trotzdem seltsam, dass Sie den Umgang mit meinem Sohn weiterhin pflegen, obwohl Sie wissen, dass er der Vater meines Enkelkindes ist.“
„Bernhard, Delia kennt unsere Einstellung zu Christine und ich bin glücklich, dass Christoph eine so reizende, liebenswerte Frau kennt.“
„Du weißt, ich kann seine Entscheidung das Kind am Gut nicht aufwachsen zu lassen, nicht wirklich akzeptieren.“
„Herr von Föhrenwald, ich danke Ihnen für diese ehrlichen Worte. Aber solange nicht bewiesen ist, dass Christoph tatsächlich der Vater ist solange sollte man nicht voreilige Schlüsse ziehen.“
„Was erlauben Sie sich. Christine wird ja wissen, wer der Vater Ihres Kindes ist.“
„Davon - bin ich überzeugt und nun entschuldigen Sie mich.“ Zu Isabell gewandt sagte sie noch: „Wann immer du willst und Zeit hast können wir unser Gespräch drüben fortsetzten, danke für den Tee. Auf Wiedersehen.“

Abends erzählte sie Christoph von der Begegnung mit seinem Vater.
„Er kann es nicht lassen sich andauernd in meine Angelegenheiten einzumischen und was soll dies, Mutter und ich sind uns einig. Andererseits wenn es stimmt was Peter vermutet, dann wundert es mich nicht, dass er sich für Christine so einsetzt oder geht es ihm tatsächlich nur um das Enkelkind.“
„Christoph, seine Fürsorge finde ich schon etwas übertrieben. Ich glaube, er will es nicht akzeptieren, dass du Christine nicht zur Frau nimmst, denn so wie er sich einsetzt, möchte er seine zukünftige Schwiegertochter liebend gerne in seiner Nähe haben. Deine Mutter war über das Enkelkind glücklich, jedoch auch sie will, so wie du Gewissheit. Seit dem sie Christine mit dem Gärtner erwischte ist sie etwas misstrauisch geworden. Umso verwunderlich ist es, dass dein Vater noch immer voll hinter ihr steht.“
„Delia, mich wundert dies auch, nur Vater hat sie vom ersten Tag wie eine Tochter behandelt.“





*



Christine war von der neuen Wohnung begeistert. Bernhard hatte eine Dachterrassenwohnung im Hochhaus gemietet und den Umzug schon in die Wege geleitet.
Was für ein Glück, dass ich mich doch vorübergehend für Bernhard entschieden habe, denn er ist bis über beide Ohren in mich verliebt und seitdem er weiß, dass das Kind ein Mädchen ist, trägt er mich nur mehr auf Händen. Bernhard zählt bereits die Tage, denn er kann die Niederkunft kaum erwarten.
Bernhard hat für heute Abend eine Überraschung angekündigt, denn es war der erste gemeinsame Tag in dieser Wohnung. Bernhard kam, und mit ihm ein Koch und eine Servierkraft, die in der Küche verschwanden.
„Liebste Christine, die beiden zaubern uns ein Galadinner, damit wir ganz stilvoll die Wohnung einweihen. Morgen werden die Kinderzimmermöbeln geliefert, sodass sich unsere Ines vom ersten Tag an wohl fühlen kann.“
Der Abend verlief ganz nach dem Geschmack von Christine. Der wunderschön gedeckte Tisch, die vorzüglichen Speisen, der Champagner, das Service all das trug zu dem gelungenen Abend bei.
Eigentlich konnte sie sich glücklich schätzen, denn mit Bernhard hatte sie einen Glücksgriff gemacht, anderseits war er bald 64 und sie wurde 27 und stand voll im Leben.
An eine weitere Zukunft mit ihm konnte sie nicht wirklich glauben, denn das Bett war reine Routine und ihr seufzen und stöhnen diente nur dazu ihn bei der Stange zu halten. Sie ist, und war nie in ihn verliebt, aber nur so konnte sie sich seiner Verliebtheit sicher sein und eine unbeschwerte Zeit mit ihm haben.
Bernhard hatte eine möblierte Wohnung gemietet, das Kinderzimmer bezahlt und war auch sonst nicht kleinlich, nur das mit dem Haushaltsbuch machte sie nicht glücklich, aber Bernhard wird darauf bestehen.
Vielleicht ist es in diesem Hochhaus leichter sich einen Freund zuzulegen, jedoch Bernhard ist unberechenbar mit seinem Erscheinen.
Wenn das Kind da ist, werde ich in ein Fitness Studio gehen und neue Leute kennen lernen. Als allein erziehende Mutter steht man immer hoch im Kurs, wenn man von vornherein erklärt sich in keine neue Abhängigkeit einzulassen, sondern nur Spaß haben möchte.
Christine träume nur, solange dazu noch Zeit ist, denn wenn das Kind da ist, dann ist für nichts mehr Zeit und ob er dir auch ein Kindermädchen bezahlt, ist fraglich. Das Wohnen im Gut hattest dir selber kaputt gemacht aber immer nur so zu tun als wäre er der beste Liebhaber und selber geht man andauernd leer aus, das nervt. Außerdem bin ich nicht sicher, ob er sich nicht nur wenn er mit den Freunden unterwegs ist, sein Vergnügen gönnt.
Christine du hast immer die besten Ideen wenn es darum geht dir das Leben leicht zu machen, also denke nach.
Ich werde ihm sagen, dass ich unser Kind in eine Krabbelstube geben werde, denn ein Kindermädchen kann ich mir nicht leisten und ich will wieder arbeiten, wenn er aufgepasst hätte, dann gäbe es diese Probleme nicht.
Eigentlich bin ich selber an allem schuld, als ich Christoph kennen lernte habe ich die Pille sofort abgesetzt, nur der war zu clever, nicht aufzupassen. Aber wenn ich mit Bernhard zusammenbleiben muss, dann werde ich die Pille nehmen müssen, denn der passt nicht auf.
Das Kinderzimmer ist ein Traum und Bernhard hat an vieles gedacht was ein Kind erst wesentlich später brauchen kann. Aber für seine Tochter, nein, für sein Enkelkind, ist ihm nichts zu teuer.

Christine war heute ein fescher, junger Mann behilflich als sie mit den Einkaufstaschen zum Garagenlift ging. „Darf ich helfen? Wie meine Tante, die schleppt auch immer viel mehr als Sie tragen kann, noch dazu, wo Sie sich doch schonen sollten“ und er nahm ihr die Einkaufstaschen ab.
„Welcher Stock?“ Er drückte den fünften, nachdem ihm Christine erklärt hatte im Dachgeschoss zu wohnen. „Da müssten Sie einen tollen Ausblick auf die Stadt haben?“
„Ja, er ist zu jeder Tageszeit toll.“
„Ich selbst wohne nicht hier, sondern bin der Blumen und Lüftungsbeauftragte meiner Tante.“
„Wie lange bleiben Sie, wenn Sie Lüften?“
„Darf ich mich mit einem Kaffee bei Ihnen bedanken, kommen Sie einfach mit dem Lift nach oben, es gibt nur eine Wohnungstüre also können Sie mich nicht verfehlen. Danke fürs Helfen und wie gesagt, wenn Sie Lust haben, dann kommen Sie ruhig.“

Es läutete tatsächlich und da stand nun der junge Mann mit einem Fotoapparat.
“Ich hoffe, ich mache auch keine Umstände, denn ich will nicht, dass Sie eventuell Probleme bekommen, wenn Sie fremde Herrn empfangen. Ich möchte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, von Ihrer Terrasse einen Blick auf die Stadt zu werfen. Ich studiere Architektur, daher mein Interesse.“
Da stand er nun und fotografierte in alle Richtungen. „Danke, dass Sie mir die Möglichkeit gaben und nun will ich nicht weiter stören.“
„Wollen Sie den keinen Kaffee?“
„Ja gerne, nur ich habe ein ungutes Gefühl, wenn ich mit Ihnen allein bin und jeden Augenblick jemand kommen könnte.“
„Es kann niemand kommen, ich wohne hier allein und vor einer schwangeren Frau brauchen Sie auch keine Angst haben.“
„Nein, ich habe keine Angst, es ist ungewohnt, denn wenn man nie damit wirklich auf engstem Raum konfrontiert wurde ist es halt etwas eigen, zumindest für mich. Ich war noch nie einer schwangeren Frau so nahe, dabei finde ich eine Frau in anderen Umständen besonders erotisch und anziehend.“
„Was kann da erotisch sein, ein riesiger Bauch, eine schlechte Haltung weil man Angst hat, vornüber zu kippen und das andauernde Strampeln im Bauch. Nein erotisch kann ich das nicht finden.“
„Das Strampeln fühlen Sie?“
„Natürlich, es kann auch boxen oder treten, es bewegt sich halt. Legen Sie schnell die Hand hierher dann fühlen Sie es“, und schon hatte sie seine Hand in der ihren und legte sich diese auf ihren Bauch.“
Er war etwas irritiert von ihrem Wunsch, aber nun lag seine Hand sanft auf ihrem Bauch und er nahm die zweite und sagte: „Ja, man fühlt es wirklich, tut das denn nicht weh?“
„Nein, ich bin glücklich, dass es sich bewegt und anscheinend auch wohl fühlt.“
„Sie aber sehen nicht aus, als würden Sie sich Wohlfühlen, obwohl ihre Hände sehr sanft auf meinen Bauch liegen.“
„Ich sagte bereits, dass ich noch nie mit einer schwangeren Frau allein in einen Raum war oder dieser so nahe wie ihnen, ganz abgesehen davon, durften meine Hände auf ihrem Bauch liegen. Jetzt hat es sich beruhigt.“
„Daran sind Sie schuld, mein Kind fühlte, dass Sie ganz liebevoll waren.“
„Dass sagen Sie nur so, wie soll das Kind das fühlen?“
„Ich bin mir aber sicher, dass mein Kind genau fühlte, dass da zärtliche Hände auf dem Bauch seiner Mutter lagen.“
Diese Worte trieben dem jungen Mann die Röte ins Gesicht und er wollte sich schon verabschieden, nachdem er dies bemerkte.
„Sie können uns nun aber nicht alleine lassen, wo doch auch mein Kind fühlte, wie nett Sie sind. Außerdem habe ich mich auf Ihren Besuch gefreut. Immer allein Kaffee trinken, macht doch keinen Spaß.“
Die italienische Espressomaschine gab ihr gurgelndes Geräusch von sich und unterbrach die Stille des Raumes. Der junge Mann, hatte nur Augen für Christine und sie musste ihm andauernd Fragen stellen, denn er war nur fasziniert von ihrer Schwangerschaft.
Beim Kaffee taute er dann doch etwas mehr auf. So erfuhr sie, dass er, wenn die Tante auf Urlaub war, einmal in der Woche zu ihrer Wohnung fuhr, um seine Pflichten zu erfüllen, sie ist eine Erbtante, wie seine Mutter immer sagt.
„Also ist ihre Tante die ältere Dame im fünften Stock?“
„Ja, alle anderen sind wesentlich jünger.“
„Wie lange ist sie noch auf Urlaub?“
„Drei Wochen noch, sie ist in Amerika bei ihrer Schwester.“

Christine, ein Wink des Schicksals, er ist zwar kein Draufgänger eher ein Schüchterner, aber er ist sicherlich recht zärtlich und wenn ich es geschickt anstelle, dann wird er schon alles tun was ich will.
„Wann kommen Sie wieder?“
„Am Montag.“
„Aber wann, ich möchte Sie gerne bei ihrer Tante besuchen, denn Sie haben von meinem Balkon die Stadt gesehen und ich möchte sehen wie die Stadt im fünften Stock aussieht.“
„Wenn Sie wollen, dann können Sie gleich mit hinunter kommen.“
„Ja, wenn Sie noch Zeit haben, gerne.“

Die Wohnung war mit sehr teuren antiken Möbeln und ebensolchen Teppichen eingerichtet und man sah schon, dass hier eine ältere Dame wohnt, aber die Wohnung war tiptop aufgeräumt.
Nachdem sie auf der Terrasse war und eigentlich eher in die Gebäude als über diese gesehen hatte ging sie wieder hinein und sagte: „Kein Vergleich mit meiner Aussicht, ich verstehe schon, dass Sie alles fotografiert haben.
Schnell! Legen Sie wieder ihre Hand auf meinen Bauch, es strampelt wieder.“ Diesmal legte sie aber ihre Hand darauf und drücke beide gegen ihren Bauch. „So ungefähr fühle ich es“ sagte sie. Er hatte wieder einen roten Kopf.
„Sagen Sie wie alt sind sie eigentlich?“
„Achtzehn.“
„Und einen Namen haben sie sicherlich auch?“
„Fridolin.“
„Aber viel Erfahrung mit Frauen haben sie nicht, denn Sie werden immer Rot wenn ich etwas sage.“
„Ich habe schon Freundinnen, Sie aber sind Schwanger und eben erotisch, was mich unsicher macht.“
„Was macht Sie unsicher?“
„Das kann ich nicht sagen.“
„Können oder wollen Sie es nicht?“
„Ich kann mir halt nicht vorstellen wie man mit einer Schwangeren Intim sein kann oder was das Kind dabei fühlt und trotzdem macht mich ihre Nähe ganz unruhig.“
„Da sollten wir aber etwas dagegen tun, oder?“
„Ich weiß nicht was Sie dagegen tun wollen?“
„Kommen Sie, nehmen Sie mich in die Arme ich werde Sie schon nicht verführen aber ich bin wahrscheinlich wie jede andere Frau, wenn sie mich in die Arme nehmen, nur ich habe halt einen etwas größeren Bauch.“
Er kam tatsächlich auf sie zu und nahm sie in seine Arme. Sie legte ihre Hände um ihn und drückte sich an seinen Körper, damit er ja alles fühlen konnte.
„Nun ist es anderes als bei den Freundinnen wenn Sie mich umarmen?“
„Irgendwie unruhiger bin ich schon, aber Sie haben recht es ist nicht viel anders.“
„Aber erregt sind Sie genauso?“
„Als Mann kann man dies nicht verbergen.“
„Machen Sie sich keine Sorgen ich bin ja selber Schuld wenn ich es fühlen konnte aber ich wollte ihnen nur die Scheu vor einer werdenden Mutter nehmen. Außerdem, wenn Sie einmal selber Vater werden, wird Ihnen das alles ganz normal vorkommen und Sie werden den Sex bis zum letzen Tag mit ihrer Frau genießen.“
„Was, Sex, kann man bis zum letzten Tag haben?“
„Natürlich, wenn die Schwangerschaft normal verläuft, Fridolin ich gehe, auf Wiedersehen. Am Montag werde ich mich überzeugen ob du die Umarmung und das ausgelöste Gefühl schadlos überstanden hast.“ Am Weg zum Lift hörte sie noch sein „Guten Tag.“



Fridolin machte am Montag tatsächlich mit einem strahlenden Gesicht und leuchtenden Augen auf. „Ich habe es gehofft und hatte auch Angst, dass Sie es sich anders überlegt haben und nicht mehr geläutet hätten.“
„Wie ich sehe, sind Sie der alte Fridolin, denn auch jetzt werden Sie Rot.“
“Was soll ich machen?“
„Nun dann bitten Sie mich herein und sagen Sie mir, was Sie am liebsten mit mir anstellen würden?“
Schweigen.
„Fridolin, haben Sie die Sprache verloren?“
„Nein, aber was soll ich sagen, ich denke Sie wissen es sowieso.“
„Ich will es aber von dir hören, nun komm schon Fridolin, vielleicht gehen deine Wünsche in Erfüllung wenn du sie mir sagst.“
„Ich möchte, möchte Sie nackt sehen und ihren Bauch streicheln.“
„Sonst nichts?“
Christine hatte ein Kleid gewählt welches man vorne komplett aufköpfen konnte. „Komm Fridolin, wenn du das Kleid aufknöpfst, dann wirst du mich nackt sehen, nun komm schon, sei nicht so schüchtern oder hast noch nie eine nackte Frau gesehen?“ Er bekam einen roten Kopf und stotterte herum, nein, ja, nein.
Christine ging auf ihn zu, nahm seine Hände und sagte: “Du musst das Kleid schon allein aufknöpfen.“
Fridolin dürfte noch ganz jungfräulich sein so wie er sich anstellt, aber in seiner Hose regt und streckt sich sein nicht so keusches Glied. Ich werde ihn halt einfach vernaschen, mal was anders. Hoffentlich kommt er vor lauter Schreck nicht auch gleich.
Fridolins Atem wurde immer erregter je mehr Knöpfe er öffnete, denn Christine war darunter nackt. Ihre bereits etwas schweren Brüste mit dem riesigen dunklen Hof, den erregten Brustwarzen, dem sechsten Monate Bauch, der dunkle herzförmige Haarbusch, die Beine in den dunklen Strümpfen brachten den armen Fridolin um den Verstand.
Er stand starr vor ihr, seine hungrigen Augen versuchten Sie zu verschlingen.
„Fridolin, was ist, gefalle ich dir nicht?“
„Ja, Sie sind so schön!“
„Wenn das so ist, dann darfst du alles küssen, aber nur wenn du sehr zärtlich bist.“
Er war zärtlich und er ließ sich viel Zeit, bis er endlich ihre Scham küsste. Christine war sicher, dass er sich bereits das erste Mal in seiner Hose ergossen hatte. Sie nahm ihn nun heraus und ließ ihn in ihre heiße Grotte gleiten. Aber jetzt wurde aus dem Fridolin doch noch ein ganz brauchbarer Liebhaber, denn er stellte in allen Stellungen seinen Mann bis er endlich wieder so weit war. Christine genoss jeden nur so kleinsten Augeblick mit ihm, denn er war zärtlich, einfühlsam, fast behutsam und seine Bewegungen waren ebenfall gefühlvoll, denn er wollte das Baby nur liebevoll schaukeln, wie er es nannte. Aber dadurch war es für Christine eine neue Erfahrung, denn so ruhig und besonnen wurde sie noch nie genommen. Fridolin war selig und glücklich und er konnte vor lauter Freude nicht an sich halten, Christine seine Liebe zu gestehen.
„Aber Fridolin, wir haben ein wunderschönes Erlebnis miteinander gehabt, aber ich bin, wie du weißt, nicht allein. Außerdem habe ich dir nur deine Scheu vor schwangeren Frauen nehmen wollen aber deine Fürsorge und Zärtlichkeit habe ich sehr genossen, nur es gibt kein weiteres Wiedersehen.“
„Wenn ich verspreche, Ihnen keine Probleme zu machen, darf ich Sie dann auch nicht besuchen?“
„Nein, das geht nicht, mein Freund ist wieder zurück und er geht bei mir ein und aus, wann immer es ihm gefällt. Ich habe dir eine Freude gemacht und ich erwarte, dass du meine Bitte akzeptierst. Versprich mir das.“
„Ich verspreche es, aber ich werde immer wieder versuchen, Sie irgendwo zu sehen und wenn Sie Ihr Kind bekommen, werde ich Sie auch im Spital besuchen.“
„Fridolin sei doch Vernünftig, du willst doch nicht, dass ich und mein Kind wegen dir Probleme bekommen?“
„Nein, das will ich nicht, aber ich habe mich in Sie verliebt, ich kann ja auch nichts dafür.“
„Oh doch, du musst nur vernünftig sein und dich freuen, dass du eine solche Erfahrung machen konntest, und nun will ich nichts mehr hören.“



Christine hatte aber nicht mit der Hartnäckigkeit von Fridolin gerechnet, denn er läutete am darauf folgenden Montag. „Entschuldigen Sie, könnten Sie bitte meiner Tante zwei Eier borgen. Sie will einen Kuchen backen, hat aber zu wenig!“
„Das ist aber nicht dein ernst Fridolin, die Tante kommt doch erst in vierzehn Tagen oder?“
„Ja. Ich wollte Sie sehen und da habe ich mir halt diese Ausrede einfallen lassen, falls ihr Freund hier wäre.“
„Du bist doch recht vernünftig, so wäre es ja nur eine Frage gewesen und niemand hätte von unseren Geheimnis gewusst. Außerdem, du musst mich nicht mit Sie ansprechen, wir sind doch per du. Weißt was Fridolin, ich werde die Eier nehmen und mit dir in die Wohnung deiner Tante gehen.“
„Ich brauche die Eier doch nicht wirklich, aber wenn Sie mitkommen dann wäre ich sehr glücklich.“ Christine schloss ab und die zwei Stunden in der Wohnung bereute sie nicht. Diesmal schenkte er ihren Schoß mit seinen zärtlichen Fingern, den Lippen und der Zunge einen Orgasmus nach den anderen bis er endlich in sie eindrang. Christine hatte sich seit Monaten nicht so erfüllt gefühlt, wie nach diesen beiden Stunden.
Soll ich mir den Jungen nicht als Freund nehmen? Der Sex ist einfach herrlich, nur leider kommt seine Tante und dann ist es aus mit dem Vergnügen, bei mir ist ein Treffen unmöglich.
„Sag Fridolin, wo wohnst du eigentlich?“
„Ich wohne mit Freunden in einer Wohngemeinschaft, denn bei der Tante darf ich nicht wohnen, die will ihr geregeltes Leben.“
„Hast du ein eigenes Zimmer?“
„Ja natürlich.“
„Sag was hältst du davon, wenn ich mir einmal das Zimmer ansehe.“
„Das wäre wunderbar, denn dort könnte ich auch ganz lieb zu dir sein.“
„Willst du denn das noch immer?“
„Ja, du hast gesagt, wenn alles in Ordnung ist dann kann man Sex bis zum letzten Tag haben und ich will dich und dein Kind lieben, bis es auf die Welt kommt.“
„Fridolin ich werde dir nächsten Montag Bescheid geben, aber bitte komm nicht nach oben. Es kann dauern, bis ich Zeit habe. Mein Freund ist sicherlich hier, ich werde schon eine Möglichkeit finden bei dir vorbeizukommen, nur Sex gibt es keinen wenn er oben wartet. Wenn ich komme, dann gibst mir die Adresse und sagst mir wie und wo wir einander treffen können. Ich will nicht einfach bei dir auftauchen, nein, du musst dir Gedanken machen, wie und wann wir allein sein können, nur so kannst du mit mir rechnen. Also verspiele deine Chance nicht. Servus Fridolin, bis Montag.“



Bernhard hatte seinen Verwalter gegen alle bisherigen Gewohnheiten zu sich in Gutshaus geladen, wo sie nun gemeinsam in Bernhards großem Büro einander gegenüber saßen.
„Konrad, wie lange sind Sie nun schon mein Verwalter?“
„Sechs Jahre werden es bald Herr von Föhrenwald und es ist das erste Mal, dass Sie mich ins Gutshaus gebeten haben, ich denke es hat seinen besonderen Grund.“
„Da haben Sie Recht. Es ist ein vertrauliches Gespräch, das wir nun führen und ich rechne mit Ihrer absoluten Verschwiegenheit wenn Sie Ihren gut bezahlten Posten weiterhin behalten möchten.“
„Herr von Föhrenwald ich will ja nicht undankbar sein aber ich kann mich nicht erinnern, dass Sie mir die versprochene Gehaltserhöhung für dieses Jahr gegeben hätten.“
„Deswegen sitzen wir nun in meinem Büro. Sie bekommen rückwirkend ihre versprochene Gehaltserhöhung. Leider hatte ich bis jetzt keine Zeit, da ich mit anderen Dingen beschäftigt war. Also kann ich mit Ihrer Verschwiegenheit rechnen?“
„Selbstverständlich, Herr von Föhrenwald.“
„Nun Konrad, mein Sohn wird Vater.“
„Darf ich zum Großvater gratulieren?“
„Danke, aber unterbrechen Sie mich nicht. Also mein Sohn wird Vater, er heiratet die Mutter des Kindes nicht, er hat ihr auch das Wohnrecht und die Begehung des Gutes verwehrt. Nun bin ich aber als Großvater verpflichtet, mich um die notwendigen Sachen zu kümmern. Ich habe der werdenden Mutter und dem Kind eine Wohnung in der Stadt angemietet, ein Kinderzimmer gekauft und einige sonstige notwendigen Sachen.“
„Ihre Aufgabe besteht nun darin, diese Ausgaben zu verbuchen und zwar so, dass es sich um Anschaffungen des Gutes handelt. Weiters müssen Sie eine monatliche Zahlung an die Mutter des Kindes verbuchen, die ebenfalls vom Gut bezahlt werden sollten. Wie Sie das machen, ist Ihre Sache. Der monatliche Betrag, Miete, Geld für das Kind, der soll fünftausend Schilling betragen. Hier sind Rechnungen, die aber offiziell nicht aufscheinen dürfen, die Beträge geben sie mir Bar es spielt auch keine Rolle wenn es länger dauert, denn auf einmal wird dies kaum möglich sein. Die monatlichen Zahlungen für die Mutter zahlen Sie persönlich auf unserer Bank auf das Konto neunhundert mit dem Zusatz Mutter/Kind ein. Ich habe den Bankdirektor schon informiert. So ist gewährleistet dass die Mutter ihr Geld bekommt.“
„Ob Sie diesen Betrag in den Futterzukäufen oder sonst wo verschleiern ist mir egal. Das so verbuchte Geld nehmen Sie dann und zahlen es persönlich ein. Ich will bei keiner kommenden Betriebsprüfung Probleme bekommen. Wenn dann mein Sohn offiziell der Vater ist, wird er natürlich die notwendigen Zahlungen selbst erledigen. Falls ich andere Entscheidungen treffe, werde ich Sie informieren. Konrad wenn irgendetwas herauskommt sind Sie ihren Job los. Weiters wünsche ich keine weiteren Fragen, und nun gehen Sie wieder an ihre Arbeit.“
Bernhard erhob sich, ging zur Tür und ließ Konrad den Vortritt.Konrad freute sich zwar über die Gehaltserhöhung aber die neuerlichen Verbuchungen machten ihm schon ein wenig Kopfzerbrechen, denn er hatte sich seine Gehaltserhöhung schon lange still und heimlich bei den Futterrechnungen geholt. Die neuen monatlichen Ausgaben werden ein Problem sein, wenn er nicht auf seine Extrazahlungen verzichtete. Wo soll er aber nun die Rechnungen unterbringen, welche er eben bekam? Ich werde bei den Umbauarbeiten einige - selbst erstellte Rechnungen – verbuchen damit ich das Geld dem Föhrenwald auszahlen kann.
Franziska wird wieder herum Zicken, aber sie ist mir ergeben und lebt auch recht gut neben mir oder mit mir. Es ist verwunderlich, dass noch niemand hinter unser Verhältnis gekommen ist. Da wir uns außerhalb des Gutes für unsere Schäferstündchen treffen, wird es weiterhin geheim bleiben, so wie unsere zusätzlichen Geldquellen. Was wird sie zu den Neuigkeiten sagen, der junge von Föhrenwald wird Vater und will nichts vom Kind und seiner Frau wissen und der Alte kümmert sich um sie, ob da nicht was faul ist.